Die Idee mit dem Graphologen

Wie schreibt man eine Autobiografie? Indem man schön chronologisch alles aufschreibt, was passiert ist – im Laufe der Jahre.

Wie schreibt man einen autobiografischen Roman? Indem man chronologisch alles aufschreibt, was so alles passiert ist – im Laufe der Jahre.

Diese Methode war mir zu langweilig.

Aber was für eine Alternative gab es?

Eines Tages kam ich auf DIE Idee.

Aufgrund dessen, dass ich vor einiger Zeit meine Schrift von einem Graphologen analysieren ließ, kam ich auf die Idee, dass die Protagonistin (also ich), bei einem Fernsehinterview einem Graphologen über den Weg läuft, mit ihm Kontakt aufnimmt, ihre Schrift analysieren lässt und ihn letztendlich bittet, ihm ihr Leben erzählen zu dürfen.

Der Mann soll aber nicht nur zuhören, sondern auch Fragen stellen und Anmerkungen machen. Der Graphologe soll also jederzeit Helenes “Lebensbericht” unterbrechen. Damit kann er von einer Zeit in die andere schwenken und die chronologische Erzählung unterbrechen.

Er kann alle Fragen stellen, die ihm in den Sinn kommen.

Auf diese Weise bringt er dem Leser die Protagonistin näher und der nimmt sie als Person deutlich besser wahr, als es in einer Ich-Erzählung möglich wäre. Denn wer denkt schon über seine eigenen Charaktereigenschaften nach, während er seine Lebensgeschichte erzählt.

Der Graphologe als aktiver Zuhörer kann an jeder Stelle unterbrechen, sagen, was ihm auffällt, fragen, wenn er etwas nicht versteht oder bei bestimmten Situationen nachhaken um mehr in die Tiefe zu gehen.

Alles in allem bin ich selbst gespannt, welche Dialoge/Fragen/Unterbrechungen mir beim Schreiben der einzelnen Kapitel einfallen. Ich habe weder einen klaren Plan noch eine vorgefertigte Struktur. Ich schreibe einfach drauf los und lasse die Protagonisten ganz spontan agieren.

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